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Passivhaus bauen

Der Weg zum energieeffizienten Passivhaus: Tipps für den Neubau
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15. Juni 2023
Lesezeit: 5 Min.
In Zeiten steigender Energiekosten und des wachsenden Umweltbewusstseins entscheiden sich immer mehr Bauherren für den Bau eines energieeffizienten Passivhauses. Passivhäuser sind durch ihre außergewöhnliche Energieeffizienz gekennzeichnet und bieten zahlreiche Vorteile. In diesem Artikel geben wir dir nützliche Tipps, wie du den Weg zu deinem eigenen Passivhaus erfolgreich meistern kannst, welche Vor- und Nachteile das Passivhaus hat und welche Förderungen es gibt.

Was ist ein Passivhaus? Definition & Funktion:

Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das durch seine Bauweise und technische Ausstattung einen äußerst geringen Energieverbrauch aufweist. Es zeichnet sich durch eine hocheffiziente Wärmedämmung, eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine optimale Ausrichtung zur Nutzung passiver Solarenergie aus.
Gut zu wissen: Ein Passivhaus schont nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Geldbeutel. Im Schnitt verbraucht ein Passivhaus zwischen 75-90 Prozent weniger Heizenergie als ein regulärer Neubau.

Passivhäuser: Das sind die Vor- und Nachteile

Vorteile von Passivhäusern:

  1. Niedriger Energieverbrauch: Passivhäuser zeichnen sich durch einen äußerst niedrigen Energiebedarf für Heizung und Kühlung aus, was zu geringen Energiekosten für dich führt.
  2. Hoher Wohnkomfort: Durch eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung herrscht immer eine frische und gesunde Raumluft.
  3. Geringe Umweltauswirkungen: Passivhäuser tragen durch ihren niedrigen Energieverbrauch und die Nutzung erneuerbarer Energien zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.
  4. Langfristige Wertsteigerung: Aufgrund der steigenden Nachfrage nach energieeffizienten Häusern können Passivhäuser ihren Wert langfristig behalten oder sogar steigern.

Nachteile von Passivhäusern:

  1. Höhere Baukosten: Der Bau eines Passivhauses erfordert eine hochwertige Dämmung und technische Ausstattung, was die Baukosten im Vergleich zu konventionellen Häusern etwas erhöhen kann.
  2. Spezifische Planung: Ein Passivhaus erfordert eine präzise Planung und eine enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachleuten, um die hohen Anforderungen an Energieeffizienz zu erfüllen.
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Passivhaus bauen - Diese 6 Dinge musst du beachten

  1. Planung und Architektur: Der erste Schritt beim Bau eines Passivhauses ist eine sorgfältige Planung. Zusammen mit einem erfahrenen Architekten solltest du die ideale Größe, Form und Ausrichtung deines Hauses festlegen. Die Ausrichtung nach Süden beispielsweise ermöglicht eine optimale Nutzung der Sonnenenergie für Heizung und Beleuchtung.
  2. Hochwertige Dämmung: Eine effektive Dämmung ist das Herzstück eines jeden Passivhauses. Achte unbedingt darauf, hochwertige Dämmmaterialien zu verwenden, um den Wärmeverlust zu minimieren. Wände, Dach und Boden sollten mit einer ausreichend dicken Wärmedämmung versehen werden. Fenster und Türen sollten ebenfalls eine hohe Wärmedämmung aufweisen.
  3. Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung: In deinem Passivhaus ist eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung unverzichtbar. Sie gewährleistet einen kontinuierlichen Luftaustausch und filtert Schadstoffe aus der Luft. Gleichzeitig wird die Wärme der abziehenden Luft genutzt, um die frische Zuluft vorzuwärmen.
  4. Energiesparende Heiz- und Kühlsysteme: Bei einem Passivhaus solltest du unbedingt auf die Wahl eines energieeffizienten Heiz- und Kühlsystems achten. Eine Fußbodenheizung in Kombination mit einer Wärmepumpe oder einer solarthermischen Anlage ist eine beliebte Option für Passivhäuser. Indem du erneuerbarer Energien nutzt, kannst du den Energieverbrauch weiter minimieren.
  5. Solarenergie nutzen: Solarenergie solltest du bei der Konzeption eines Passivhauses auf jeden Fall einplanen. Photovoltaik-Module auf dem Dach können Strom für deinen Eigenbedarf erzeugen, während eine solarthermische Anlage die Warmwasserbereitung unterstützt. Der Überschuss an erzeugtem Strom kann in das öffentliche Netz eingespeist werden.
  6. Luftdichtheit und Qualität der Bauausführung: Eine gute Luftdichtheit ist wichtig, um den Energieverlust in deinem Passivhaus zu minimieren. Achte daher darauf, dass die Bauausführung von hoher Qualität ist. Zusätzlich ist es wichtig, regelmäßig Blower-Door-Tests durchzuführen, um Undichtigkeiten zu erkennen und zu beheben.

Wie heizt man in einem Passivhaus?

Die Heizung in einem Passivhaus funktioniert anders als in herkömmlichen Häusern. Durch die hervorragende Wärmedämmung und die solaren Gewinne reicht in der Regel eine passive Beheizung aus. Dies bedeutet, dass die Wärme, die durch Sonneneinstrahlung, elektrische Geräte und Körperwärme erzeugt wird, ausreicht, um den Wärmebedarf im Haus zu decken. Zusätzlich kannst du in deinem Passivhaus eine leistungsstarke Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung einsetzen, um die kostbare Wärmeenergie der Abluft zu nutzen und damit die frische Zuluft zu beheizen. Bei Bedarf kann eine ergänzende Heizquelle wie eine Wärmepumpe oder ein Kaminofen zum Einsatz kommen, um zusätzliche Wärme bereitzustellen.

Passivhaus bauen: Diese Förderungen gibt es

Passivhäuser werden in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, durch verschiedene Förderprogramme und Anreize unterstützt. Die genauen Fördermöglichkeiten können je nach Land, Region und Stadt variieren. Hier sind einige gängige Förderungen für Passivhäuser in Deutschland:
  1. KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse für den Bau oder Kauf eines Passivhauses an. Das Programm "Energieeffizient Bauen" (KfW-Programm 153) und das Programm "Energieeffizient Sanieren" (KfW-Programm 151/152) sind dabei relevant.
  2. BAFA-Förderung: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Einsatz bestimmter energieeffizienter Technologien in Passivhäusern, wie z.B. Wärmepumpen oder Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.
  3. Kommunale Förderungen: Viele Städte und Gemeinden bieten zusätzliche finanzielle Anreize für den Bau von Passivhäusern. Dazu gehören zum Beispiel Zuschüsse, Steuervergünstigungen oder reduzierte Grundstückspreise.
  4. Förderprogramme der Bundesländer: Die einzelnen Bundesländer in Deutschland haben oft eigene Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Diese können spezielle Unterstützung für Passivhäuser bieten.
  5. Energieeinsparverordnung (EnEV): Die EnEV legt energetische Anforderungen an Neubauten fest und schreibt vor, dass neue Gebäude einen bestimmten Energieeffizienzstandard erfüllen müssen. Der Bau eines Passivhauses kann den Anforderungen der EnEV in der Regel bereits von vornherein gerecht werden.
Du solltest dich in jedem Fall bei einem Energieberater über die aktuellen Fördermöglichkeiten informieren. Sie können detaillierte Informationen zu den Antragsverfahren, Förderhöhen und erforderlichen Nachweisen geben und dich persönlich und individuell beraten.
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Wann lohnt sich ein Passivhaus?

Ein Passivhaus lohnt sich besonders dann für dich, wenn du langfristig Energiekosten sparen möchtest, niedrige Betriebskosten schätzt und Wert auf ein nachhaltiges Wohnkonzept legst. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise amortisieren sich die anfänglichen Mehrkosten für den Bau eines Passivhauses über die Jahre hinweg. Obwohl der Bau eines Passivhauses zunächst eine höhere Investition erfordern kann, wirst du - langfristig betrachtet - erhebliche Einsparungen erzielen.

Wenn du einen umweltbewussten Lebensstil pflegst und aktiv dazu beitragen möchtest, energieeffizient zu wohnen, ist ein Passivhaus die ideale Lösung für dich. Durch seinen niedrigen Energieverbrauch und den Einsatz erneuerbarer Energien reduziert es deutlich den CO2-Ausstoß. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für oder gegen ein Passivhaus ist die Werthaltigkeit. Aufgrund ihrer Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind Passivhäuser auf dem Immobilienmarkt sehr gefragt. Durch den Bau eines Passivhauses investierst du in eine zukunftssichere Immobilie, deren Wert langfristig erhalten bleibt.
Gut zu wissen: Du bist Allergiker? Durch die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung wird eine hohe Luftqualität gewährleistet, was besonders für Allergiker von Vorteil ist. Zudem minimiert die hohe Wärmedämmung die Schimmelbildung und sorgt für ein behagliches und komfortables Raumgefühl.

Passivhaus: Ein energieeffizienter Baustandard mit Zukunft

Der Bau eines Passivhauses erfordert eine sorgfältige Planung und die richtigen Entscheidungen bei der Auswahl von Materialien und Systemen. Die Investition in ein energieeffizientes Passivhaus lohnt sich jedoch langfristig durch niedrige Energiekosten, einen geringeren ökologischen Fußabdruck und einen hohen Wohnkomfort. Zudem ist es eine zukunftssichere Geldanlage, da Passivhäuser aufgrund ihrer Nachhaltigkeit und Werthaltigkeit auf dem Immobilienmarkt sehr gefragt sind. Ein Passivhaus ist eine sinnvolle Wahl für alle, die energiebewusst bauen und langfristig von den zahlreichen Vorzügen profitieren möchten. Setze jetzt auf nachhaltiges Bauen und trage aktiv zum Klimaschutz bei, indem du ein Passivhaus als dein zukünftiges Zuhause wählst.

FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen

Warum braucht das Passivhaus keine Heizung?

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Das Passivhaus benötigt keine herkömmliche Heizung, da es aufgrund seiner effizienten Bauweise und innovativen Technologien einen minimalen Heizenergiebedarf hat. Durch eine hocheffiziente Wärmedämmung, eine luftdichte Gebäudehülle und eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird der Wärmeverlust minimiert und die Wärme im Haus gehalten. Zudem nutzt das Passivhaus passive Wärmequellen wie die Sonneneinstrahlung, interne Wärmegewinne durch Bewohner und elektrische Geräte sowie die Wärme der Zuluft, die durch die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage vorgewärmt wird. Dadurch kann der Heizenergiebedarf im Passivhaus so stark reduziert werden, dass eine herkömmliche Heizung nicht mehr erforderlich ist.