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Effizienzhaus 40: Anforderungen, Förderungen & mehr

Informiere dich hier über alles Wissenswerte zum Thema “Sanieren zum Effizienzhaus 40” und lass dich von unseren Experten beraten.
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30. Mai 2023
Lesezeit: 12 Min.
Was zeichnet ein Effizienzhaus 40 aus? Welche Dämmung muss das KfW 40-Haus aufweisen? Mit welcher Heiz- und Haustechnik lässt sich das Effizienzhaus 40 erreichen und welche Zuschüsse gibt es? Die Antworten findest du hier.

Was ist ein Effizienzhaus?

Ein Effizienzhaus ist ein energetischer Standard für Wohngebäude. Er besteht aus zwei Kriterien:
  • dem Gesamtenergiebedarf des Gebäudes
  • der Qualität der Wärmedämmung der Gebäudehülle
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) legt für beide Größen Höchstwerte fest, die ein Referenzgebäude einhalten muss. Für die Einordnung wird die energetische Qualität der Immobilie durch die Werte Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust überprüft. Der Primärenergiebedarf zeigt den gesamten Energiebedarf des Gebäudes für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Haustechnik. Der Transmissionswärmeverlust gibt Aufschluss über den Wärmeverlust durch die Gebäudehülle, also durch Wände, Dach, Fenster und Boden.

Was ist ein Effizienzhaus 40?

Ein Effizienzhaus 40 ist ein Gebäude, das strenge energetische Anforderungen erfüllen muss. Diese Effizienzhaus-Stufe kann sowohl für energetische Sanierungen bestehender Gebäude, als auch für Neubauten gelten. Es ist ein anspruchsvoller Standard, der eine hohe Energieeffizienz erfordert. Ein Effizienzhaus 40 benötigt lediglich 40 % des Primärenergiebedarfs als das GEG-Referenzgebäude.Vergleichsweis wird sehr wenig Energie für Heizung, Kühlung und Warmwasser benötigt.

Dies wird vorrangig durch eine gute Wärmedämmung, hochwertige Fenster, effiziente Haustechnik und den Einsatz erneuerbarer Energien erreicht. Ein Effizienzhaus 40 zielt mit diesen Kriterien darauf ab, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Es ist ein sehr energieeffizientes und umweltfreundliches Gebäude.

Was bedeutet KfW-Effizienzhaus 40 Plus?

Ein Effizienzhaus 40 Plus geht über den Effizienzhaus 40-Standard hinaus.
Info: Die Anforderungen hinsichtlich Energiebedarf und Wärmeverlust über die Gebäudehülle (Transmissionswärmeverlust) sind gleich zum Effizienzhaus 40. Das heißt, 40 % Primärwärmeenergiebedarf und 55 % Transmissionswärmeverlust gegenüber dem GEG-Referenzgebäude. Das ‘Plus’ ergibt sich aus zusätzlichen technischen Anforderungen. Diese umfassen unter Anderem einen stationären Stromspeicher, eine Photovoltaik- oder Windkraftanlage, eine mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung, sowie digitale Visualisierung des Energieverbrauchs.
In Bezug auf den reinen Energieverbrauch und die energetische Effizienz ist das Effizienzhaus 40 Plus also das effizienteste Gebäude. Es nutzt erneuerbare Energien optimal aus und kann sogar als Energiequelle für andere Gebäude dienen. Das macht das Effizienzhaus 40 Plus zu einem so genannten Plusenergiehaus, das mehr Energie erzeugt, als es selbst verbraucht. Ein Effizienzhaus 40 Plus erreicht also über das gesamte Jahr betrachtet einen positiven Energieüberschuss.

Um den Effizienzhaus 40 Plus-Standard zu erreichen, ist es besonders wichtig eine sehr gute Wärmedämmung auszuwählen, hochwertige Fenster, eine effiziente Haustechnik und dabei erneuerbare Energien wie Photovoltaik zu nutzen. Pro Wohneinheit müssen so mindestens 500 kWh pro Jahr zuzüglich 10 kWh/a je Quadratmeter Gebäudenutzfläche an Strom erzeugt werden.

Die Förderungen für das Effizienzhaus 40 Plus sind höher als die KfW-40-Förderung. Auch hier ist ein Energieberater Pflicht, um staatliche Fördermittel zu beantragen und zu erhalten.

Was muss ein Effizienzhaus 40 erfüllen?

Um als Effizienzhaus 40 zertifiziert zu werden, muss das Gebäude einen spezifischen Jahres-Primärenergiebedarf von maximal 40 Prozent im Vergleich zu einem Referenzgebäude gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) erreichen.

Um dieses Ziel zu erreichen, braucht das Gebäude eine sehr gute Wärmedämmung, hochwertige Fenster mit Mehrfachverglasung, eine effiziente Heizungs- und Lüftungstechnik sowie im Idealfall den Einsatz erneuerbarer Energien wie beispielsweise Solarthermie oder Photovoltaik. Dazu sollten Maßnahmen wie eine technisch kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie eine effiziente Warmwasserbereitung eingeplant werden.

Die genauen Anforderungen und Kriterien für den Effizienzhaus-40-Standard können sich im Laufe der Zeit ändern, daher ist es ratsam, aktuelle Informationen und eine individuelle Beratung bei einem Experten wie z.B. einem Energieberater oder Architekten einzuholen.
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Wie erreicht man ein Effizienzhaus 40?

Die erforderlichen Maßnahmen für ein Effizienzhaus 40 sind entscheidend! Sie bestimmen maßgeblich, ob eine Immobilie die geforderten Standards erreicht. Dabei spielen die eingesetzte Anlagentechnik und die verwendeten Materialien eine zentrale Rolle.

Die Wahl der richtigen Anlagentechnik und Materialien wirken sich ebenfalls auf die Zielgrößen aus. Eine hervorragende Wärmedämmung der Außenwände und des Dachs, moderne Fenster und Türen sowie energieeffiziente Heizungs- und Warmwasserbereitungsanlagen sind normalerweise unerlässlich, um den Effizienzhaus 40-Standard erreichen zu können.

Beispiel: Maßnahmen für ein Effizienzhaus 40:

  • Kellerdämmung 16cm
  • Fassadendämmung 32 cm
  • Flachdachdämmung 32 cm
  • Fensterglas Dreifach-Wärmeschutzverglasung
  • Fensterrahmen PVC 5-Kammerprofil
  • Lüftung mit Wärmerückgewinnung (80 Prozent)
Hinweis: Jedes Gebäude bringt seine eigenen Voraussetzungen mit sich, weshalb es kein universelles vorgefertigtes Maßnahmenpaket gibt, das automatisch jede Immobilie zu einem Effizienzhaus 40 macht. Die Umsetzung erfordert eine individuelle und sorgfältige Planung, bei der alle Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden müssen. Du solltest dabei unbedingt mit einem Energieberater oder Architekten zusammenarbeiten, denn Expertenwissen ist dabei unverzichtbar.

Was wird bei KfW 40 gefördert?

Für das Effizienzhaus 40 hast du verschiedene Fördermöglichkeiten. Eine wichtige Förderung wird durch die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bereitgestellt. Hier sind insbesondere die KfW-Förderprogramme 153 und 152 für dich relevant.

Das KfW-Programm 153 fördert den energieeffizienten Neubau von Wohngebäuden, einschließlich Effizienzhäusern 40. Es bietet zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen für Bauherren und Eigentümer, die ein Effizienzhaus 40 errichten möchten. Die genauen Konditionen und Höhe der Förderung sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Energiebedarf des Gebäudes und der energetischen Qualität.

Das KfW-Programm 152 richtet sich hingegen an Eigentümer von Bestandsgebäuden, die eine energetische Sanierung durchführen möchten, um den Effizienzhaus-Standard zu erreichen. Hier können ebenfalls zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen beantragt werden.

Du solltest dich bei deinem Energieberater oder Architekt über die Möglichkeiten der KfW-Bank über die genauen Fördermöglichkeiten informieren, da die Programme regelmäßig angepasst und aktualisiert werden können.
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Förderstufen und Höchstbeträgen für den Kredit:
  • Klimafreundliches Wohngebäude : bis zu 100.000 Euro je Wohnung
  • Klimafreundliches Wohngebäude – mit QNG : bis zu 150.000 Euro je Wohnung
Ein Gebäude gilt als klima­freundlich, wenn es
  • wenig Energie verbraucht und damit als Effizienz­haus 40 einge­stuft wird,
  • wenig Treibhausgase ausstößt und damit die Anforderung an Treibhaus­gas­emissionen des „Qualitäts­siegels Nachhaltiges Gebäude Plus“ erfüllt und
  • nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt wird.
Ein Gebäude erreicht Förder­stufe “Klimafreundliches Wohngebäude – mit QNG”, wenn es
  • als Effizienzhaus 40 eingestuft wird,
  • die Anforderungen des „Qualitäts­siegels Nachhaltiges Gebäude Plus" (QNG-PLUS) oder des „Qualitäts­siegels Nachhaltiges Gebäude Premium (QNG-PREMIUM)“ erfüllt, bestätigt durch ein Nachhaltigkeits­zertifikat, und
  • nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt wird.
Hinweis: Für die Förder­stufe mit QNG benötigst du neben dem Energieberater einen zugelassenen Auditor. Dieser prüft die Einhaltung der Anforderungen und stellt den Nachweis für das ‘Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude’ (QNG) aus.

Fazit: Effizienzhaus 40 - Der höchste Standard unter den Effizienzhäusern

Das Effizienzhaus 40 ist für sehr ambitionierte Bauherren und Sanierer geeignet. Es unterliegt den strengsten energetischen Anforderungen und kann sogar als Plusenergiehaus genutzt werden. Die Investition in diesen Standard lohnt sich besonders auf lange Sicht und ist gleichzeitig wegweisend für eine nachhaltigere und energieeffiziente Bauweise. Es macht dich als Besitzer unabhängiger von Energiepreisveränderungen in der Zukunft und schont außerdem noch Umwelt und Klima.

FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen

Was ist ein Effizienzhaus 40 EE

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Das Effizienzhaus 40 EE kann sowohl im Rahmen eines Neubaus als auch bei einer Sanierung erreicht werden. Es zeichnet sich durch die Nutzung erneuerbarer Energien aus, die mindestens 65 Prozent des für die Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes benötigten Energiebedarfs abdecken. Durch den gezielten Einsatz von erneuerbaren Energietechnologien wie Solarthermie, Photovoltaik oder Biomasseheizungen wird eine nachhaltige und umweltfreundliche Energieversorgung gewährleistet. Dadurch leistet das Effizienzhaus 40 EE einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zur Schonung der natürlichen Ressourcen.

Was ist ein Effizienzhaus 40 NH?

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Das Effizienzhaus 40 NH gilt ausschließlich für den Neubau und kann erreicht werden, indem das Haus über ein Nachhaltigkeitszertifikat verfügt. Hierfür ist es erforderlich, dass eine anerkannte Zertifizierungsstelle die Übereinstimmung der Maßnahmen mit den Anforderungen des ‘Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude’ (QNG) bestätigt.

Bei der Planung, Errichtung und Nutzung des Gebäudes wurden dann bestimmte Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. Dazu gehören beispielsweise der Einsatz umweltfreundlicher Baumaterialien, die Energieeffizienz des Gebäudes, der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und die Schaffung eines gesunden Raumklimas. Die akkreditierte Zertifizierungsstelle prüft die Erfüllung dieser Kriterien und bestätigt anschließend die Übereinstimmung mit dem ‘Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude’ (QNG).