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Sanierung zum Effizienzhaus 85 - So gelingt eine erfolgreiche Sanierung

Erfolgreiche Sanierung zum Effizienzhaus 85 - Reduziere deinen ökologischen Fußabdruck, spare Energie und steigere den Immobilienwert mit einer nachhaltigen Sanierung.
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30. Mai 2023
Lesezeit: 14 Min.
Du überlegst, dein Haus energieeffizient zu sanieren? Das ist nicht nur ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch eine Möglichkeit für dich als Hausbesitzer, die laufenden Kosten bei steigenden Energiepreisen zu reduzieren. Doch was genau sind die Anforderungen und Finanzierungsmöglichkeiten für ein Effizienzhaus? Hier findest du Antworten rund um die Sanierung zum Effizienzhaus 85.

Was bedeutet Effizienzhaus-Stufe 85?

Ein Effizienzhaus 85 ist ein wunderbares Beispiel für energieeffizientes Bauen. Ein Effizienzhaus 85 ist ein energetischer Standard für Gebäude, wobei der Wert ‘85’ für den maximal erlaubten Jahres-Primärenergiebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/(m²a)) beträgt. Einfacher gesagt, verbraucht ein Effizienzhaus 85 maximal 85 kWh Primärenergie pro Quadratmeter im Jahr für Heizung, Warmwasser, Lüftung, Kühlung und Beleuchtung.

Die Bezeichnung ‘Effizienzhaus 85’ ist Teil des KfW-Förderprogramms der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Je nachdem, wie hoch der Energiebedarf des Gebäudes ist, können Fördermittel für den Bau oder die Sanierung eines Effizienzhauses 85 beantragt werden. Diese Förderung soll Anreize schaffen, um energieeffizientes Bauen und Sanieren zu fördern und den Gebäudebestand in Deutschland klimafreundlicher zu gestalten.

Neben dem Effizienzhaus 80, gibt es weitere Effizienzhaus-Stufen (Denkmal, 40, 55, 70, 85), die sich in ihrem Primärenergiebedarf sowie Transmissionswärmeverlust voneinander unterscheiden. Nach dem Effizienzhaus 85 ist das Effizienzhaus 70 die nächsthöhere Stufe.
Abbildung: Überblick der KfW-Effizienzhaus-Stufen; Hervorhebung des Effizienzhauses 85.
Abbildung: Überblick der KfW-Effizienzhaus-Stufen; Hervorhebung des Effizienzhauses 85.
Um einen Effizienzhaus-Standard zu erreichen, sind verschiedene energetische Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören beispielsweise eine gute Wärmedämmung der Gebäudehülle, der Einsatz energieeffizienter Fenster, eine effiziente Heizungsanlage und eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Ziel ist es, den Energieverbrauch bis zur jeweiligen Zielgröße zu reduzieren und somit deinen CO2-Ausstoß zu verringern.

Sanierung zum Effizienzhaus 85: Das sind deine ersten Schritte

1. Energiebedarf

Überprüfe als erstes den aktuellen Energiebedarf deines Hauses, um herauszufinden, wie viel Einsparungen du durch deine Sanierung erreichen musst.
Info: Das Effizienzhaus 85 hat einen maximal zulässigen Jahres-Primärenergiebedarf von 85 kWh/(m²a). Dieser Wert gibt den gesamten Energiebedarf an, den das gesamte Gebäude in einem Jahr verbrauchen darf. Die Angabe erfolgt in Kilowattstunden pro Quadratmeter.

Ein Gebäude des KfW-Energieniveaus 85 benötigt im Jahr 15 % weniger Primärenergie als das Referenzgebäude im Gebäudeenergiegesetz (GEG). Das Referenzgebäude ist auch als KfW-Effizienzhaus 100 bekannt.

2. Gebäudezustand

Bevor du mit der Sanierung beginnen kannst, solltest du den Zustand deines Gebäudes auf Schwachstellen, gravierende Baumängel oder Schäden prüfen. Eine gute Bausubstanz ist das A und O für eine erfolgreiche Sanierung.

3. Fachliche Unterstützung

Es ist unbedingt empfohlen, Fachleute wie Energieberater, Architekten und Handwerker hinzuzuziehen, die Erfahrung mit der Sanierung von Effizienzhäusern haben. Sie können dich bei der Planung und Umsetzung der energetischen Maßnahmen unterstützen und sicherstellen, dass alle Voraussetzungen erfüllt werden.
Wichtig: Für den Erhalt von Fördermitteln ist ein Energieberater mit Eintragung in die Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena) zwingend erforderlich. Nur sie dürfen einen Fördermittelantrag bei der KfW einreichen, sowie nach der Durchführung der Maßnahmen die Bestätigung für die Förderstelle erteilen. Fachliche Unterstützung durch einen Energieberater sollte frühzeitig erfolgen.

4. Finanzierung und Förderung

Informiere dich über die aktuell verfügbaren Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten für die Sanierung zum Effizienzhaus 85. Relevante Fördermittel, z.B. der KfW, helfen deutlich, die Sanierungskosten zu reduzieren und die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens zu verbessern.

Effizienzhaus 85 Anforderungen: Das muss saniert werden

Bei der Sanierung zum Effizienzhaus 85 kannst du verschiedene Maßnahmen durchführen, um den Energieverbrauch zu reduzieren und den gewünschten Energiestandard zu erreichen. Einen genauen Plan arbeitest du mit einem Energieberater, gegebenenfalls in zusätzlicher Abstimmung mit einem Architekten aus. Diese Maßnahmen kommen für deine Sanierung zum Effizienzhaus 85 in Frage:
  • Wärmedämmung verbessern: Eine gute Wärmedämmung ist das Herzstück eines Effizienzhauses 85. Überprüfe die Dämmung der Gebäudehülle, insbesondere das Dach, die Fassade und den Keller. Wer richtig dämmt, kann den Wärmeverlust des Gebäudes spürbar reduzieren und verhindert gleichzeitig eine übermäßige Aufheizung im Sommer. Achte dabei auf hochwertige Dämmmaterialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit.
  • Fenster und Türen erneuern: Tausche alte undichte Fenster gegen energieeffiziente Modelle mit Mehrfachverglasung aus. Diese sorgen dafür, dass wertvolle Wärme im Inneren bleibt. Achte auf niedrige U-Werte, um den Energieverlust durch die Fenster zu minimieren. Beachte dabei auch die Luftzirkulation, mit anderen Worten, das ‘Atmen des Gebäudes’.
  • Heizungsanlage optimieren: Eine effiziente Heizungsanlage ist ein wichtiger Faktor in deinem Sanierungsvorhaben. Ersetze veraltete Heizkessel durch moderne, energieeffiziente Modelle wie zum Beispiel eine Wärmepumpe. Eine intelligente Regelungstechnik kann dir helfen, deinen Wärmeverbrauch optimal anzupassen.
  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung einbauen: Eine Lüftungsanlage verringert die Feuchtigkeit und Geruchsbildung, sie beugt der Schimmelbildung vor und verbessert das Raumklima. Besonders empfehlenswert für deine Sanierung sind energieeffiziente Anlagen mit Wärmerückgewinnung. Sie nutzen bis zu 90 % der Wärme, die in der verbrauchten Abluft enthalten ist, um die neue Zuluft zu erwärmen.
  • Einsatz erneuerbarer Energien: Erneuerbare Energien eignen sich perfekt, um den Energiebedarf deines Hauses zu optimieren. Installiere Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach, um Strom zu erzeugen, oder integriere eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung.
  • Effiziente Beleuchtung: Mit energieeffizienten LED-Lampen kannst du deinen Energiebedarf deutlich reduzieren. Sie verbrauchen deutlich weniger Strom und haben außerdem eine längere Lebensdauer. Sie eignen sich also bestens für deine Sanierung zum Effizienzhaus 85.

Beispiel: Maßnahmen für die Sanierung zum Effizienzhaus 85

Die genauen Maßnahmen, die du für die Erreichung der Energieeffizienz 85 durchführen musst, sind abhängig vom generellen Zustand des Hauses und deinem aktuellen Energieverbrauch. Erfahrungsgemäß bietet beispielsweise die Kombination der folgenden Sanierungs­maßnahmen genügend Einsparungspotenzial zur Erreichung der Effizienz­haus-Stufe 85:
  • Außenwanddämmung 14 cm
  • Dachdämmung 20 cm
  • Kellerdämmung 8 cm
  • Neue Fenster mit Doppel­verglasung
  • Gas-Brennwertheizung
  • Solaranlage zur Trinkwasser­erwärmung und Heizungs­unterstützung

Was ist der Unterschied zwischen dem Effizienzhaus 40/ 55 / 70 / 85?

Die Unterschiede zwischen einem Effizienzhaus 55, 85 und 70 liegen in den jeweiligen maximal zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfen pro Quadratmeter (kWh/(m²a)). Generell gilt, je kleiner die Zahl, desto sparsamer das Haus.
  • Effizienzhaus 40: Ein Effizienzhaus 40 ist ein anspruchsvoller Standard, der eine noch höhere Energieeffizienz erfordert - er wird für Neubauten und auch für energetische Sanierungen bestehender Gebäude eingesetzt und benötigt lediglich 40 Prozent des Energiebedarfs des Referenzgebäudes. Es ist daher wesentlich energieeffizienter als ein Effizienzhaus 85.
  • Effizienzhaus 55: Das Effizienzhaus 55 ist das energieeffizienteste der drei Standards. Es verbraucht maximal 55 kWh Primärenergie pro Quadratmeter im Jahr für Heizung, Warmwasser, Lüftung, Kühlung und Beleuchtung und hat somit einen maximalen Jahres-Primärenergiebedarf von 55 kWh/(m²a).
  • Effizienzhaus 70: Ein Effizienzhaus 70 hat einen maximalen Jahres-Primärenergiebedarf von 70 kWh/(m²a). Es liegt zwischen dem Effizienzhaus 55 und dem Effizienzhaus 85 und stellt ebenfalls einen guten energetischen Standard dar.
  • Effizienzhaus 85: Das Effizienzhaus 85 ist weniger energieeffizient als das Effizienzhaus 55, aber immer noch deutlich besser als der Durchschnitt der meisten Bestandsgebäude. Es verbraucht maximal 85 kWh Primärenergie pro Quadratmeter im Jahr.
Die Unterschiede in den Anforderungen zwischen den Effizienzhaus-Standards betreffen in erster Linie den maximal zulässigen Energiebedarf pro Quadratmeter. Je niedriger der Wert, desto energieeffizienter ist das Gebäude. Die konkreten Maßnahmen zur Erreichung der jeweiligen Standards können variieren, aber in der Regel umfassen sie eine gute Wärmedämmung, den Einsatz energieeffizienter Fenster, den Einsatz effizienter Heizungs- und Lüftungssysteme sowie die Nutzung erneuerbarer Energien. Beispielhafte Maßnahmen, Anforderungen und Fördermöglichkeiten findest du im Artikel zum Effizienzhaus 55 und Effizienzhaus 70.

Was kostet eine Sanierung zum Effizienzhaus 85 durchschnittlich?

Die Kosten für die Sanierung zum Effizienzhaus 85 variieren je nach Größe des Hauses, dem Umfang der Sanierungsmaßnahmen und der gewählten Ausstattung. Es ist schwierig, einen genauen Durchschnittswert anzugeben, da die Kosten individuell unterschiedlich ausfallen können.

Generell gilt, dass eine Sanierung zum Effizienzhaus 85 eine Investition darstellt, die langfristig sowohl finanzielle Einsparungen als auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt mit sich bringt. Die anfänglichen Kosten können höher als bei einer herkömmlichen Sanierung sein, jedoch kannst du durch geringere Energiekosten im Laufe der Zeit und Förderungen für deine Sanierung langfristig Geld sparen.

Die Kosten für die Sanierung sind stark abhängig von der Ausgangssituation des Gebäudes. Faktoren wie der Zustand des Daches können einen spürbaren Unterschied in den Kosten verursachen. Um einen groben Richtwert zu geben, sollte man die Sanierungskosten für ein Einfamilienhaus mit dem Ziel-Standard Effizienzhaus 85 im Bereich von 100.000 bis 200.000 Euro einordnen. Für den individuellen Kostenvoranschlag sollte ein Energieberater oder Architekt hinzugezogen werden.
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KFW 85 Fördermittel: Diese Fördermittel gibt es von der KFW für das Effizienzhaus 85

Bei deinem Vorhaben, dein Wohn­gebäude zum Effizienz­haus 85 zu sanieren, kannst du dich durch verschiedene Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziell unterstützen lassen. Sie bieten dir dafür einen Kredit mit Tilgungszuschuss. Die Höhe der Förderung hängt dabei von den verschiedenen Sanierungsmaßnahmen und der angestrebten Energieeffizienzklasse ab. Für die Sanierung zum Effizienzhaus 85 steht dir generell eine maximale Kredithöhe je Wohneinheit von 120.000 Euro mit 5 % Tilgungs­zuschuss zu.
Gut zu wissen: Solltest du bei deiner Sanierung besonders stark auf erneuerbare Energien setzen, kannst du eine höhere Förderung in Anspruch nehmen. Die sogenannte Erneuerbare-Energien-Klasse gilt, wenn du im Zuge der Sanierung zum Effizienz­haus eine neue Heizungs­anlage auf Basis erneuer­barer Energien einbauen lässt und damit mindestens 65 % deines gesamten Energie­bedarfs gedeckt wird. Eine weitere Möglichkeit für diese Förderung ist es, mindestens 65 % des Energie­bedarfs des Hauses zum Teil oder ganz durch unvermeidbare Abwärme zu erbringen. Insgesamt kannst du für die Erneuerbare-Energien-Klasse beim Effizienzhaus 85 bis zu 150.000 Euro Förderung mit 10 % Tilgungs­zuschuss beantragen.
Um entsprechende Fördermittel zu beantragen, brauchst du einen zertifizierten Energieeffizienz-Experten.
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Fazit: Sanierung zum Effizienzhaus 85 - eine sinnvolle und wichtige Überlegung

Die Entscheidung, ob sich die Sanierung zum Effizienzhaus 85 für dich lohnt oder welche Energieeffizienzstufe für dich am sinnvollsten ist, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Es ist wichtig, deine eigenen Bedürfnisse, finanziellen Möglichkeiten und langfristigen Ziele bei der Entscheidung zu berücksichtigen und diese mit deinem Energieberater oder Architekten zu besprechen.

Mit einem Effizienzhaus 85 sparst du durch den vergleichsweise niedrigen Energieverbrauch an Heizkosten und erreichst einen reduzierten ökologischen Fußabdruck. Es ist nach Standards moderner Technologie ausgelegt und bietet somit ein angenehmes Raumklima und erhöht deinen Wohnkomfort: eine hochwertige Wärmedämmung sorgt dafür, dass dein Haus sowohl im Sommer als auch im Winter wohl temperiert bleibt. Die Fenster sind energieeffizient und lassen das Tageslicht herein, während sie den Wärmeverlust minimieren. Die Heizungsanlage ist effizient und nutzt erneuerbare Energien oder innovative Systeme, um den Energieverbrauch zu senken.

Wenn Energieeinsparungen und Nachhaltigkeit für dich wichtig sind, ist ein Effizienzhaus 85 eine gute Wahl. Allerdings solltest du auch andere Effizienzhaus-Stufen in Betracht ziehen. Ein Effizienzhaus 70 könnte dir beispielsweise eine noch höhere Energieeffizienz bieten und somit langfristig auch noch größere Einsparungen. Welche Stufe angesichts des Kosten-Nutzen-Verhältnis für dich am sinnvollsten ist, ermittelst du individuell mit einem Fachmann.

Erhalte gezielte Unterstützung bei den Anliegen rund um deine Sanierung durch unser deutschlandweites Team von Planeco Building. Beginne mit einer unverbindlichen Anfrage und erhalte nach Beauftragung eine Analyse des Ausgangszustands deiner Immobilie sowie fachmännische Planung und Umsetzung deiner Sanierungsziele!

FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen

Welche Dämmung brauche ich bei KfW 85?

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Laut KfW kannst du dein Haus mit einer Dämmung der Außenwand von 14 cm, einer Dämmung des Daches von 20 cm und einer Dämmung des Kellers von 8 cm zum KfW-Effizienzhaus-Standard 85 machen.

Welche Fenster brauche ich für KfW 85?

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Für das Effizienzhaus 85 empfehlen Experten meist neue Fenster mit Doppelverglasung. Hier eignen sich beispielsweise zweifach verglaste Fenster mit einem Ug Wert 1,10 W/(m²K).