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Dachgeschoss ausbauen: Kosten, Voraussetzungen und Expertentipps

Erfahre in diesem Artikel alles über die Ausbauoptionen, Voraussetzungen und Kosten, um dein Zuhause zu erweitern und individuellen Wohnraum zu schaffen.
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20. Juli 2023
Lesezeit: 12 Min.
Du möchtest mehr über den Ausbau eines Dachgeschosses erfahren? Kein Problem! Der Ausbau des Dachgeschosses bietet die Möglichkeit, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. In diesem Artikel erhältst du eine umfassenden Überblick, warum der Dachgeschossausbau eine attraktive Option ist, dein Zuhause zu erweitern, was du dabei beachten solltest und mit welchen Kosten zu rechnen ist.

Was bedeutet Dachgeschoss Ausbau?

Ein Dachgeschossausbau kann die Lösung für Platzprobleme im Eigenheim sein und bietet eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Dachgeschossausbau bezieht sich auf die Umgestaltung und den Ausbau eines ungenutzten Dachgeschosses zu bewohnbarem Wohnraum.

Es handelt sich um den Prozess, den Dachboden eines Hauses oder einer Wohnung in einen zusätzlichen Wohn- oder Nutzraum umzuwandeln. Dabei werden in der Regel verschiedene Maßnahmen ergriffen. Beispiele hierfür sind die Isolierung des Daches, der Einbau von Fenstern, die Installation von Elektrik und Sanitär, der Ausbau von Wänden und Böden sowie die Gestaltung eines funktionalen Grundrisses.

Der Dachgeschossausbau ermöglicht es, den vorhandenen Wohnraum zu erweitern und zusätzlichen Platz für Schlafzimmer, Badezimmer, Büros, Wohnbereiche oder Hobbyräume zu schaffen. Der Dachgeschossausbau ist eine beliebte Option, um das Potenzial des Dachgeschosses voll auszuschöpfen und die Wohnfläche zu erweitern. Je nach Gebäude und Ausmaß des Ausbaus wird eine Baugenehmigung benötigt.

Die Voraussetzungen für einen Dachgeschossausbau

Um das Dachgeschoss ausbauen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Bei der Planung müssen die folgenden Punkte unbedingt beachtet werden:

Fragen zum Zustand des Dachgeschosses

Um den Dachboden ausbauen zu können, muss er grundlegend in einem guten Zustand sein. Diese Punkte solltest du bei der Planung prüfen:
  1. Ist das Dach dicht?
  2. Sind die Wände und der Innenraum trocken? Sind die Balken fest, trocken und ohne Schädlingsbefall?
  3. Ist das Mauerwerk frei von Rissen und anderen Schäden?
  4. Ist der Fußboden eben oder müsste er eingeebnet werden?
  5. Gibt es Versorgungsleitungen und funktionieren diese noch einwandfrei?
  6. Ist eine diffusionsoffene Unterspannbahn zwischen Ziegeln und Dachsparren vorhanden?
  7. Ist ausreichend Dämmung vorhanden oder muss nachgedämmt werden?

Dachkonstruktion

Ein Dachausbau mag zwar praktisch sein und zusätzlichen Raum erschließen, allerdings lässt er sich leider nicht für jedes Haus umsetzen. Grund dafür sind hauptsächlich zu flach geneigte Dächer. Einige gängige Dachtypen, die sich gut für einen Ausbau eignen, sind das Satteldach, das Walmdach und das Mansarddach. Diese Dachformen bieten in der Regel ausreichend Raumhöhe und nutzbaren Raum im Dachgeschoss. Allerdings ist es wichtig, die individuellen Gegebenheiten des eigenen Daches zu prüfen und gegebenenfalls einen Experten hinzuzuziehen, um die beste Vorgehensweise für den Ausbau des spezifischen Dachtyps zu ermitteln.

Für einen Dachgeschossausbau eignet sich insbesondere ein klassisches Satteldach mit einer Neigung zwischen 35 und 55 Grad. Ist die Dachneigung flacher, kann die Erhöhung des Kniestocks eine Lösung darstellen, um ausreichend Raumhöhe im Dachgeschoss zu schaffen. Indem der Kniestock erhöht wird, kann das Dach effektiv angehoben werden und somit mehr nutzbarer Raum entstehen.

Hier kann grob nach der Dachneigung unterschieden werden. Dächer, die unter 20° liegen, eignen sich eher weniger für einen Ausbau. Dachkonstruktionen zwischen 20° und 35° eignen sich hingegen sehr gut als Hobby- oder Gästezimmer. Ab 50° kann eine weitere Wohnebene eingerichtet werden.

Dachgeschoss Größe

Die erforderliche Größe des Dachgeschosses für einen Ausbau variiert je nach den individuellen Bedürfnissen und örtlichen Bauvorschriften. Grundsätzlich ist es wichtig, dass das Dachgeschoss über ausreichende Fläche verfügt, um den gewünschten Wohnraum zu schaffen. Entscheidend für die Wohnfläche im ausgebauten Dachgeschoss sind Faktoren wie die Höhe des Kniestocks (40 cm oder 80 cm) und die Dachneigung (30 Grad oder 45 Grad). Je größer die Fläche mit einer Stehhöhe von zwei Metern ist, desto einfacher lässt sich der Raum gestalten und nutzen.

Fluchtmöglichkeiten

Im Dachgeschoss ist es wichtig, ausreichende Fluchtmöglichkeiten zu haben, um im Notfall das Gebäude sicher verlassen zu können. Grundsätzlich sind mindestens zwei unabhängige Fluchtwege vorgeschrieben, um den Anforderungen des Brandschutzes zu entsprechen. Dies kann zum Beispiel über eine Treppe ins darunterliegende Stockwerk und über ein 90 mal 120 Zentimeter großes Fenster umgesetzt werden, das die Feuerwehr mit einer Leiter erreichen kann.

Statik

Durch den Ausbau neuer Elemente, wie Wände, Böden oder Gauben, wirkt eine zusätzliche Last auf der Tragstruktur des Hauses. Die Stabilität des Dachstuhls und die tragenden Wände sollten unbedingt von einem Statiker überprüft werden, um die Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten und eine solide statische Planung durchzuführen. Ein erfahrener Statiker kann für den Dachausbau, wenn nötig, Maßnahmen zur Verstärkung empfehlen, um das Gebäude vor Überlastung zu schützen.
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Dachgeschoss ausbauen: Wann brauche ich eine Genehmigung?

Eine Genehmigung für einen Dachgeschossausbau wird in der Regel benötigt, wenn bauliche Veränderungen am Gebäude vorgenommen werden. Die genauen Bestimmungen können je nach örtlichen Bauvorschriften und Gesetzen variieren. Im Allgemeinen sind folgende Faktoren entscheidend:
  1. Änderung der Gebäudestruktur: Wenn der Dachstuhl verändert oder das Dachgeschoss neu ausgebaut wird, ist in den meisten Fällen eine Genehmigung erforderlich.
  2. Änderung der Statik: Wenn die Statik des Hauses oder das äußere Erscheinungsbild durch den Dachausbau beeinflusst wird, ist in der Regel eine Genehmigung vom Bauamt erforderlich.
  3. Veränderung der äußeren Erscheinung: Wenn die äußere Gestaltung des Gebäudes, wie beispielsweise die Dachform oder die Anbringung von Gauben, verändert werden soll, wird in der Regel eine Baugenehmigung benötigt.
  4. Änderung der Nutzung: In vielen Bundesländern ist ein Dachausbau nicht genehmigungsfrei, wenn er mit einer Nutzungsänderung einhergeht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn durch den Ausbau eine neue Wohneinheit entsteht oder wenn nicht bewohnbarer Raum in Wohnraum umgewandelt wird. Auch bei denkmalgeschützten Gebäuden ist eine Genehmigung erforderlich, und es müssen verschiedene Auflagen erfüllt werden.
Bei einem Dachausbau müssen außerdem Vorschriften zur Raumhöhe und zur zulässigen Geschossflächenzahl beachtet werden. Letztere richtet sich nach der Grundstücksfläche. Zudem müssen die Anforderungen des Gebäudeenergie Gesetzes (GEG) eingehalten werden, das die bautechnischen Standardanforderungen für Wohn-, Betriebs- und Bürogebäude festlegt.

Dachgeschoss ausbauen: Mit diesen Kosten musst du rechnen

Die Kosten für den Ausbau des Dachgeschosses können stark variieren, da sie von verschiedenen Faktoren abhängen. Dazu gehört der Zustand der vorhandenen Dämmung, die Art der gewünschten Dämmung, die Auswahl der Fenster und die geplante Nutzung des Raumes. Außerdem spielen der gewünschte Ausbaustandard, die Materialien, die Komplexität der Arbeiten und die Region des Dachgeschossausbaus eine Rolle. Dadurch variiert der finanzielle Aufwand für den Dachausbau stark.

Als grober Richtwerte kann man sagen, dass die Kosten für einen Dachgeschossausbau zwischen 600 und 2.000 Euro netto pro Quadratmeter liegen. Dies beinhaltet in der Regel die Kosten für den Ausbau der Wände, des Bodens, der Dämmung, der Fenster, der Elektrik, der Sanitärinstallationen und möglicherweise den Einbau einer Treppe.

Die Expertise eine Architekten ist bei der Kostenplanung unbedingt zu empfehlen, um alle möglichen Kostenfaktoren zu bewerten und ein realistisches Budget für das Projekt zu erstellen. Ein wichtiger Kostenfaktor ist beispielsweise. ob im Dachgeschoss bereits Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom vorhanden sind. Wenn diese erst verlegt werden müssen, können hohe Zusatzkosten entstehen, die nichts mit dem eigentlichen Ausbau des Dachbodens zu tun haben.
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Gut zu wissen: Bei der Kostenplanung solltest du unbedingt prüfen, ob du den Dachausbau fördern lassen kannst. Wenn z.B. gleichzeitig gedämmt wird, können Förderungen für energieeffizientes Sanieren oder KfW-Kredite als finanzielle Unterstützung in Frage kommen. In allen Fällen können unsere Bauherrenberater Ihnen helfen, das Förderpotential Ihres Dachgeschossausbaus zu ermitteln. 

Dachgeschoss ausbauen - Mit sorgfältiger Planung zu mehr und individuellem Wohnraum

Ein Dachgeschossausbau bietet dir eine ideale Möglichkeit, zusätzlichen Wohnraum in deinem Zuhause zu schaffen. Mit einem durchdachten Konzept, der Einhaltung der baurechtlichen Vorschriften und der Unterstützung von Experten gibt es unzählige Gestaltungsmöglichkeiten für deinen Dachboden, ob als zusätzliches Badezimmer, Küche, Hobbyraum, Schlafzimmer, Spielzimmer oder sogar als kleine Einliegerwohnung - hier ist je nach Größe und Zustand vieles möglich. Achte bei der Planung darauf, die notwendige Baugenehmigung, Nutzungsänderung, Statik und bauliche Faktoren zu berücksichtigen, um dein Dachgeschoss erfolgreich auszubauen.

FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen

Wie teuer ist der Ausbau eines Dachgeschosses?

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Die Kosten für den Ausbau eines Dachgeschosses variieren stark. Diese sind abhängig von der Größe des Dachgeschosses, ob eine Kniestockerhöhung notwendig ist, ob die Substanz ertüchtigt werden muss, ob Elektrik und Sanitär schon installiert sind. Grundsätzlich ist von einem Wert zwischen 600€ und 2.000€ netto pro Quadratmeter auszugehen je nach Umfang. Vor Projektstart ist es ratsam, sich Klarheit und Kostensicherheit durch eine individuelle Kostenschätzung von einem unserer Experten verschaffen zu lassen.

Ist der Ausbau eines Dachgeschosses genehmigungspflichtig?

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Ob du für den Ausbau eines Dachbodens eine Genehmigung brauchst, variiert je nach örtlichen Bauvorschriften. In vielen Fällen ist eine Genehmigung erforderlich, wenn bauliche Veränderungen am Dachgeschoss vorgenommen werden, wie z.B. der Einbau von Fenstern, die Änderung der Dachform oder die Erhöhung der Raumhöhe. Wenn mit dem Ausbau auch eine Nutzungsänderung einhergeht (zum Beispiel vom Speicher in einen Wohnraum), braucht es meist ebenfalls eine Baugenehmigung. Unsere Bauherrenberater und Architekten prüfen dies für dich nach einer kostenlosen Erstberatung.

Welche Dämmung eignet sich am besten für den Dachausbau?

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Eine gute Wahl für die Dachdämmung sind leicht zu handhabende Mineralwollmaterialien wie Glas-, Steinwolle oder Klemmfilz. Diese flexiblen Dämmstoffe lassen sich problemlos an die Sparren anpassen und schließen fugendicht an den Balken an, wodurch unerwünschte Wärmebrücken vermieden werden. Für umweltbewusste Bauherren gibt es auch ökologische Alternativen wie Hanf- und Baumwoll-Dämmstoffe. Diese nachwachsenden Materialien erfordern weniger Energie bei der Herstellung und sind daher umweltfreundlicher.