Nutzungsänderung

Nutzungsänderung Berlin: Schritt-für-Schritt zum genehmigten Antrag

June 7, 2024
Update:
August 27, 2025
Lesezeit: 5 Min.
Sebastian Rupp
Sebastian Rupp
June 7, 2024
Update:
August 27, 2025
Nutzungsänderung Berlin: Planeco Building führt Sie sicher durch Baurecht, Verfahren und Genehmigung von Gewerbe- und Privatimmobilien.

Planen Sie eine Nutzungsänderung Ihrer Immobilie in Berlin? Die Berliner Bauordnung (BauOBln) regelt präzise, wann eine Baugenehmigung erforderlich ist – ob bei der Umwandlung von Gewerbe zu Wohnraum, vom Ladengeschäft zur Praxis oder anderen Nutzungsänderungen. Die Möglichkeiten reichen von verfahrensfreien Bauvorhaben über die Genehmigungsfreistellung bis zum vollständigen Baugenehmigungsverfahren. Planeco Building erstellt deutschlandweit genehmigungsfähige Anträge auf Nutzungsänderung – inklusive aller erforderlichen Unterlagen für die Berliner Baubehörde.

Das Thema kurz und kompakt

  • Genehmigungspflicht: Eine Nutzungsänderung in Berlin ist immer dann genehmigungspflichtig, wenn durch die neue Nutzung andere öffentlich-rechtliche Anforderungen entstehen als bei der bisherigen Nutzung.
  • Digitaler Antrag: In Berlin müssen alle Unterlagen zur Nutzungsänderung in digitaler Form bei der zuständigen Baubehörde eingereicht werden – allerdings nur durch einen bauvorlageberechtigten Architekten
  • Planeco Building: Als spezialisierter Experte für das Thema Nutzungsänderung unterstützt Sie Planeco Building von der Erstellung aller nötigen Unterlagen bis zur Antragsstellung – deutschlandweit und zu transparenten Preisen.

Wann ist eine Nutzungsänderung in Berlin genehmigungspflichtig?

Eine Nutzungsänderung in Berlin erfordert grundsätzlich dann eine Baugenehmigung, wenn sich durch die neue Nutzung andere baurechtliche Anforderungen ergeben. Dies ist beispielsweise beim Wechsel zwischen den verschiedenen Nutzungsarten der Baunutzungsverordnung (BauNVO) der Fall. Typische genehmigungspflichtige Nutzungsänderungen in Berlin sind:

  • Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnraum
  • Umnutzung einer Wohnung in eine Ferienwohnung
  • Umbau eines Ladengeschäfts in eine Gaststätte

Eine Besonderheit in Berlin ist das Zweckentfremdungsverbot für Wohnraum, welches seit dem 1. Mai 2014 gilt. Dieses Gesetz verbietet – bis auf wenige Ausnahmen – die Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen, Büros oder Gewerbe. Das Zweckentfremdungsverbot wirkt parallel zum Baurecht und „verhindert” faktisch jede geplante Nutzungsänderung von Wohnraum hin zu einer anderen Nutzungsart.

Antrag auf Nutzungsänderung Berlin – insbesondere bei der Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnung, Gewerbe in Wohnraum oder anderen Änderungen in der Nutzungsart

Verfahrensfreie Bauvorhaben und Genehmigungsfreistellung in Berlin

Die Bauordnung für Berlin (BauOBln) bildet das zentrale Regelwerk für alle Bauvorhaben und Nutzungsänderungen in der Hauptstadt. Sie definiert in § 61 bis § 64 die verschiedenen Verfahren und legt fest, welche Anforderungen für welche Nutzungsart gelten. Planeco Building prüft für Sie, welches Verfahren für Ihr konkretes Vorhaben in Berlin erforderlich ist.

Verfahrensfreie Bauvorhaben nach § 61 BauOBln

Bestimmte Bauvorhaben und Nutzungsänderungen sind nach § 61 der Berliner Bauordnung vollständig verfahrensfrei. Das bedeutet: Sie benötigen weder eine Baugenehmigung noch müssen Sie das Vorhaben bei der Behörde anmelden.

Verfahrensfrei ist die Änderung der Nutzung von Anlagen grundsätzlich dann, wenn für die neue Nutzung keine anderen öffentlich-rechtlichen Anforderungen als für die bisherige Nutzung in Betracht kommen. Zusätzlich fallen folgende Beispiele unter die Kategorie „verfahrensfreie Bauvorhaben” nach $ 61: 

  • Kleinere bauliche Anlagen wie Terrassenüberdachungen
  • Garagen, Carports und Stellplätze bis 50 m² Grundfläche
  • Werbeanlagen bis 1 m² Ansichtsfläche
  • Änderungen an Fenstern, Türen und der Verkleidung der Außenwand
Wichtiger Hinweis: Auch verfahrensfreie Vorhaben müssen alle öffentlich-rechtlichen Vorschriften einhalten. Die Bauaufsichtsbehörde kann jederzeit bauaufsichtliche Maßnahmen ergreifen, wenn Verstöße festgestellt werden.

Genehmigungsfreistellung nach § 62 BauOBln

Die Genehmigungsfreistellung nach § 62 stellt einen Mittelweg zwischen verfahrensfreien Bauvorhaben und dem vollständigen Baugenehmigungsverfahren dar. In diesem Fall müssen Sie zwar alle nötigen Bauunterlagen bei der Behörde einreichen, erhalten aber keine förmliche Genehmigung. Die Voraussetzungen für eine solche Genehmigungsfreistellung in Berlin lauten wie folgt:

  • Das Vorhaben liegt im Geltungsbereich eines rechtskräftigen Bebauungsplans.
  • Die geplante Nutzungsänderung widerspricht nicht den Festsetzungen des Bebauungsplans.
  • Die Erschließung ist gesichert.
  • Es handelt sich nicht um einen Sonderbau (z. B. Hotels, größere Versammlungsstätten oder große Gewerbebetriebe wie Padel-Hallen)

Nach Einreichung der vollständigen Unterlagen beginnt eine einmonatige Wartefrist. Erklärt die Bauaufsichtsbehörde nicht binnen dieser Frist, dass doch ein Genehmigungsverfahren durchgeführt werden soll, dürfen Sie mit der Umsetzung beginnen.

Verfahrensfreie Bauvorhaben und Genehmigungsfreistellung in Berlin

Abgrenzung: Vereinfachtes vs. vollständiges Baugenehmigungsverfahren

Wenn weder Verfahrensfreiheit noch Genehmigungsfreistellung möglich sind, greifen in Berlin je nach Art des Bauvorhabens zwei verschiedene Genehmigungsverfahren: das vereinfachte Baugenehmigungsverfahren nach § 63 und das normale (vollständige) Baugenehmigungsverfahren nach § 64.

  • Vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren: Das vereinfachte Verfahren kommt bei allen Bauvorhaben zur Anwendung, die keine Sonderbauten darstellen. Hier wird ein reduzierter Prüfumfang angewendet: Die Behörde prüft vorrangig die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit, grundlegende Abstandsflächen und die Verkehrssicherheit.
  • Normales Baugenehmigungsverfahren: Das vollständige Verfahren ist bei Sonderbauten zwingend erforderlich – dazu zählen beispielsweise größere Beherbergungs- und Versammlungsstätten sowie Industriebauten. Hier prüft die Behörde umfassend alle bauordnungsrechtlichen Anforderungen, einschließlich Brandschutz, Statik und spezieller Sonderbauvorschriften.
Wie in vielen anderen Bundesländern gibt es auch in Berlin eine sogenannte Genehmigungsfiktion. Diese besagt: Hält die Bauaufsichtsbehörde die gesetzliche Bearbeitungsfrist beim vereinfachten Baugenehmigungsverfahren nicht ein, gilt die Genehmigung automatisch als erteilt.

Antrag auf Nutzungsänderung in Berlin – diese Unterlagen benötigen Sie

Für einen erfolgreichen Antrag auf Nutzungsänderung in Berlin sind verschiedene Dokumente erforderlich, welche die planvorlageberechtigten Entwurfsverfasser von Planeco Building gerne für Sie erstellen:

  • Antragsformular: Ausgefüllter digitaler Antrag inkl. digitaler Legitimation des Bauherrn bzw. der Bauherrin und des Entwurfsverfassers. In Berlin erfolgt die Antragstellung seit 2013 digital über das behördliche Portal.
  • Lageplan: Aktueller Auszug aus dem Liegenschaftskataster (nicht älter als 6 Monate) im Maßstab 1: 500 mit Darstellung des Flurstücks und Einzeichnung des betroffenen Gebäudes.
  • Bauzeichnungen: Grundrisse, Schnitte und Ansichten mit deutlicher Kennzeichnung der bisherigen und künftigen Nutzung. Die Pläne müssen im Maßstab 1:100 erstellt werden und alle relevanten Räume mit ihrer vorhandenen und geplanten Nutzung ausweisen.
  • Baubeschreibung: Detaillierte Beschreibung der geplanten Nutzungsänderung mit Angaben zu den bauordnungsrechtlichen Anforderungen + ggf. Angaben zu gewerblichen Anlagen

Nutzungsänderung Berlin: Checkliste für Antragsteller 2025

Diese praktische Checkliste hilft Ihnen dabei, systematisch vorzugehen und keine wichtigen Schritte bei Ihrer Nutzungsänderung in Berlin zu übersehen.

Checkliste für die Nutzungsänderung in Berlin 2025

Nutzungsänderung in Berlin – Beispiele aus der Praxis

Die Vielfalt der Nutzungsänderungen in Berlin spiegelt die dynamische Entwicklung der Hauptstadt wider. Von der Umwandlung alter Fabrikhallen zu modernen Lofts bis zur Transformation ehemaliger Bürogebäude in begehrten Wohnraum – die Möglichkeiten sind vielfältig, erfordern aber stets eine fachgerechte Genehmigungsplanung.

Gewerbe in Wohnraum – der häufigste Fall

Die Umnutzung von leerstehenden Büros, Ladenlokalen oder kleineren Gewerbeflächen in Wohnungen ist in Berlin besonders gefragt. Typische Beispiele sind die Umwandlung eines ehemaligen Friseursalons in eine 2-Zimmer-Wohnung oder die Transformation einer Arztpraxis in ein modernes Wohnhaus.

Büro in Arztpraxis 

Ehemalige Büroräume lassen sich gut eine Arztpraxis oder eine andere Einrichtung für gesundheitliche Zwecke umwandeln. Die bestehende Raumaufteilung und Infrastruktur kann oft mit geringem Aufwand angepasst werden; allerdings gelten bei dieser Umnutzung von Gewerbe in Gewerbe andere Regeln in puncto Barrierefreiheit und Hygiene.

Wohnraum zu Ferienwohnung – ein komplexer Sonderfall 

Die Umwandlung von normalem Wohnraum in eine Ferienwohnung unterliegt in Berlin strengen Beschränkungen durch das Zweckentfremdungsverbot. Nur in wenigen Ausnahmefällen – etwa bei Nachweis der wirtschaftlichen Unzumutbarkeit der Wohnnutzung – ist eine solche Umwandlung möglich. Planeco Building prüft vorab, ob Ihr Vorhaben eine Chance auf Genehmigung hat. 

Hinweis: Ferienwohnungen gelten aus baurechtlicher Sicht nicht als Wohnung, sondern als „nichtstörendes Gewerbe” – daher greift auch in diesem Fall das Zweckentfremdungsverbot. 

Denkmalschutz in Berlin: Viele Gebäude in Berlin stehen unter Denkmalschutz, was zusätzliche Planung mit sich bringt. In diesem Fall muss die Nutzungsänderung nämlich sowohl von der Baubehörde als auch von der Denkmalschutzbehörde genehmigt werden.

Sie möchten mehr über die Anforderungen bei Nutzungsänderungen zur Ferienwohnung erfahren? In unserem umfassenden Ratgeber finden Sie eine detaillierte 10-Punkte-Checkliste, die Sie sicher durch alle Schritte führt – von der Machbarkeitsprüfung bis zur Genehmigung.

Schritt-für-Schritt zur Nutzungsänderung in Berlin

Der Weg zu Ihrer genehmigten Nutzungsänderung in Berlin erfolgt in vier klar strukturierten Schritten:

  1. Erstberatung und Vorprüfung: Zunächst erfolgt eine umfassende Machbarkeitsbewertung Ihres Vorhabens durch einen Architekten. Dabei wird geprüft, ob die geplante Nutzung am Standort grundsätzlich zulässig ist, ob das Zweckentfremdungsverbot greift und welches Verfahren erforderlich ist.
  2. Erstellung der Antragsunterlagen: Der Planer erstellt alle erforderlichen Dokumente gemäß der Berliner Bauordnung: digitales Antragsformular, Bauzeichnungen mit Nutzungskennzeichnung, Baubeschreibung, Lageplan + ggf. Angaben zu gewerblichen Anlagen, Brandschutzkonzept etc.
  3. Digitale Einreichung und Behördenprüfung: Der vollständige Antrag wird digital bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde eingereicht. Nach der Vollständigkeitsprüfung erfolgen die Anhörung der Fachstellen und die inhaltliche Prüfung.
  4. Erteilung der Genehmigung: Nach erfolgreicher Prüfung erhalten Sie die Baugenehmigung, mit der Sie Ihre Nutzungsänderung rechtssicher umsetzen können.
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Nutzungsänderung in Berlin mit Planeco Building

Als dynamische Metropole bietet Berlin vielfältige Möglichkeiten zur Umnutzung von Immobilien – die rechtlichen Hürden sind mitunter jedoch komplex und erfordern spezielle Fachkenntnisse. Planeco Building nimmt Ihnen diese Herausforderung ab und begleitet Sie sicher durch alle Schritte Ihrer Nutzungsänderung in der Hauptstadt.

Als deutschlandweit tätiges Architekturbüro mit Fokus auf Nutzungsänderungen verfügen wir über die Erfahrung aus über 1.400 erfolgreich begleiteten Bauanträgen. Mit unserer umfassenden Beratung und schnellen digitalen Bearbeitung realisieren wir Ihre Nutzungsänderung in Rekordzeit – alles aus einer Hand und zu transparenten Preisen. 

Kontaktieren Sie einfach unsere Experten für eine kostenlose Erstberatung und erfahren Sie, wie Ihr Bauantrag mit Planeco Building zum Erfolg wird.

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FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen

Welche Nutzungsänderung ist genehmigungsfrei?

Eine Nutzungsänderung ist in Berlin nach § 61 BauOBln genehmigungs- bzw. verfahrensfrei, wenn für die neue Nutzung keine anderen öffentlich-rechtlichen Anforderungen als für die bisherige Nutzung gelten. Allerdings müssen auch verfahrensfreie Bauvorhaben alle baurechtlichen Vorschriften einhalten.

Kann man eine Nutzungsänderung selber machen?

Nein, für die Beantragung einer Nutzungsänderung in Berlin ist zwingend ein bauvorlageberechtigter Architekt oder Ingenieur erforderlich. Nach § 65 BauOBln dürfen nur entsprechend qualifizierte Personen die notwendigen Bauvorlagen erstellen und den Antrag digital einreichen. 

Wer darf einen Antrag auf Nutzungsänderung stellen?

Grundsätzlich darf jeder einen Antrag auf Nutzungsänderung stellen – sowohl Eigentümer als auch Mieter. Das Berliner Baurecht fordert lediglich ein berechtigtes Interesse am Bauvorhaben. Wichtig ist jedoch, dass bei Mietobjekten der Eigentümer über die geplante Nutzungsänderung informiert sein muss. Achtung: Die relevanten Unterlagen müssen trotz allem immer von einer bauvorlageberechtigten Person (z. B. Architekt, Bauingenieur) eingereicht werden.

FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen

Brauche ich für eine Nutzungsänderung in Berlin einen Bauantrag?

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Ist die Nutzungsänderung von Wohnen zu Gewerbe in Berlin erlaubt?

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In Berlin gilt seit 2014 das Zweckentfremdungsverbot, das die Nutzungsänderung von Wohnraum hin zu anderen Nutzungsarten in den meisten Fällen verbietet.

Warum brauchen Sie für Ihre Nutzungsänderung in Berlin einen Bauvorlageberechtigten?

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Die Bauordnung Berlin erlaubt das Erstellen und Einreichen von Bauanträgen nur durch sogenannte bauvorlageberechtigte Personen. Das sind Architekten und andere Fachkräfte mit entsprechendem Eintrag in die Liste der Bauvorlageberechtigten der Stadt Berlin.

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